über die Entstehung unseres Vereins
und sein Wirken
Fortsetzung:
Alle drei wollten neue Strukturen aufbauen. Sie fragten Lehrer, Bibliothekare, Kollegen. Menschen, die unerschütterlich an ihren Vorstellungen von einer freundlichen Welt festhielten. Sie fanden Gleichgesinnte und gründeten am 21.Juni 1990 in Burg den Pelikan e.V..
Die Mitglieder verbindet bis heute über Generationen hinweg der Wunsch nach Wahrhaftigkeit, die Suche nach Sinnhaftem, das Mühen künstlerischer Umsetzung, Sorge um die Heranwachsenden und Pflege des literarischen Erbes im humanistischen Sinn.
Noch vor die Zeit der Vereinsgründung zurückgeblickt, begegnen wir der in Burg geborenen Brigitte Reimann. Sie begann ihre literarische Arbeit in der Arbeitsgemeinschaft Junger Autoren, zu der auch Heinz Kruschel gehörte. Zu ihm hatte sie ein freundschaftliches Verhältnis. Nicht zuletzt zeugen davon ihre Briefe, die sie sich regelmäßig schrieben, bis Brigitte Reimann nicht mehr schreiben konnte. Kruschel sprach voller Hochachtung von ihr und verstand ihren Hunger nach Leben.
Natürlich müssen wir auch von Otto Bernhard Wendler reden, der in der Nazizeit Berufsverbot hatte und nach Burg kam. Unter Pseudonym schrieb er weiter und sorgte sich nach Kriegsende um den literarischen Nachwuchs.
Bei ihm lernte Brigitte Reimann zu schreiben, zu denken, sich mit Texten auseinanderzusetzen, zu streichen, zu verwerfen und neu zu beginnen.In dieser Tradition, manchmal von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen, entstand Anfang der siebziger Jahre der „Zirkel schreibender Arbeiter“ in Burg. Dort begegneten sich Kruschel und Iser zum ersten Mal. Zehn Jahre lang organisierte sie die Treffen und unterstützte die Zusammenarbeit im Zirkel. Getragen vom Maschinenbau, geleitet von Heinz Kruschel, bekam der Zirkel den Kunstpreis des FDGB.
Der Pelikan e.V. trägt das Licht weiter, dass aus den Erinnerungen und Texten in unsere Zeit leuchtet. Er setzt sich intensiv mit unserer Zeit auseinander in Text, Bild und Foto.
Die Mitglieder des Vereins begreifen sich als verantwortungsvolle Erben ihres Wirkens, indem sie ihnen in unseren Tagen vor allem in Textform ein lebendiges Gesicht geben. In Projekten wendet sich der Verein auch Kindern und benachteiligten Menschen in dieser Gesellschaft besonders zu.
Dorothea Iser gründete unter dem Dach des Pelikan e.V. 1995 auch die Jerichower Schreibrunde am AWO-Fachkrankenhaus Jerichow.
2012 ging aus der Jerichower Schreibrunde der Burger Autorenkreis hervor.